Mittwoch, 29. November 2017

Alpendohlen


Zur Vergrößerung Bild anklicken

Das Poster ist am Lohbachteich ausgestellt                                                            posted by Rudolf Hofer



Mittwoch, 8. November 2017

Biber am Lohbach

Biberdamm am Lohbach  (Bild: Eder-Trenkwalder)
Ein Jung-Biber am Lohbach

Keiner kennt ihn mehr: den Biber (Castor fiber). Das einst heimische Nagetier wurde vor rund 200 Jahren in fast ganz Europa ausgerottet und besiedelt nun wieder seinen ursprünglichen Lebensraum. Eingesetzt wurde der Biber hier nicht. Er kam vor über 25 Jahren dem Inn folgend von Bayern zu uns nach Tirol zurück. Zwischenzeitlich sind über 100 Biberreviere im ganzen Land verteilt. Der Tiroler Bibernachwuchs ist ebenfalls auf der Suche nach neuen Revieren. So ist auch der Lohbach im Westen Innsbrucks vor kurzem von einem Jungbiber besiedelt worden.
Biber bauen Dämme und regulieren so den Wasserstand, damit der Eingang zu seiner Behausung, der Biberburg, immer unter Wasser liegt. Biber sind Vegetarier: Im Winter fressen sie Rinde, Blätter und Äste von Bäumen. Im Sommer fressen sie Gräser, Kräuter, Wasserpflanzen und vieles mehr. Zum Bau ihrer Dämme und Burgen fällen sie Bäume, die man an den typischen Nagespuren erkennt. Jetzt im Herbst sind die Biber äußerst aktiv, denn sie bereiten sich auf den Winter vor. Sie legen Nahrungsvorräte an, renovieren ihre Biberburg und den Biberdamm.
Naturnahe Gewässer sind bei uns im dicht besiedelten lnntaI selten geworden. Unser Wissen über den Biber und unser Verständnis für diesen Nager sind größtenteils verloren gegangen. Es entstehen Konflikte zwischen den Lebensraumansprüchen des Bibers und den Nutzungsansprüchen des Menschen.
Biber richten aber nicht nur Schäden an, sie gestalten ihren Lebensraum und schaffen so Vielfalt in unseren monotonen Bächen und Flüssen. Damit tragen sie wesentlich zur Artenvielfalt bei.
In Tirol gibt es 5 Biberbeauftragte,  die die Biberpopoulation erheben und bei Problemfällen beraten. Die Biber-Hotline für den Bezirk Innsbruck-Land ist als Meldestelle für Bibersichtungen und Anfragen unter der Telefonnummer 0699 / 171 610 77 erreichbar.

Der Biber zählt zu den bedrohten Tierarten Europas, weshalb er streng geschützt ist.

Weitere Informationen und die Biberbroschüre zum download finden Sie unter: https://www.tirol.gv.at/umwelt/naturschutz/biberbetreuungsstelle/

                                                    posted by: Mag.a Monika Eder-Trenkwalder, Biberbeauftragte in Tirol

Wissenswertes und Merkmale:
Gewicht: bis zu 35 kg
Größe: bis 120 cm
Tauchen: bis zu 20 Minuten
„Kelle“: abgeplatteter Schwanz
Lebensraum: naturnahe Gewässer
Nahrung: Pflanzen
Europas größtes Nagetier
Verwandte: Murmeltier, Eichhörnchen
Feinde: Wolf, Bär, Luchs, Mensch
Fell: bis zu 23.000 Haare pro cm²